Mehrere Dutzend Menschen sterben jeden Monat durch Brände in Deutschland. 70 Prozent davon sterben nachts, obwohl sich nur 35 Prozent aller Brände nachts ereignen. Allein zwei bis drei Atemzüge des giftigen Brandrauchs können tödlich sein, betonte Wehrführer Jürgen Möbus beim Rauchmelder-Infoabend der Treburer Wehr am Freitag. Dass Haustiere, Nachbarn oder die Hitze Menschen aus dem Schlaf reissen, wenn es brennt, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Rauch ist immer schneller als die Flamme und weckt nachts auch nicht den eigenen Geruchssinn, fügte er hinzu. Erst vor einigen Tagen retteten Rauchmelder bei Bränden in Mainz Studenten wohl das Leben.
Seit einigen Jahren besteht glücklicherweise für Neubauten eine Rauchmelder-Pflicht, seit diesem Jahr sind auch alte Bauten nachzurüsten, heißt es in der Hessischen Bauordnung. Ein Rauchmelder sollte nach dem optischen Messprinzip funktionieren und ein „KRIWAN“-, „VdS“-, oder „Q“-Zeichen besitzen. Ist dieses vorhanden, kann man sicher sein, dass der batteriebetriebene Melder qualitativ hochwertig ist und mindestens zehn Jahre hält. Rauchmelder sollten immer in der Mitte der Decke angebracht werden. Bei Räumen mit Dachschrägen sollte der Rauchmelder etwas unterhalb des Giebels montiert werden, da bei Bränden dort ein Luftpolster entstehen kann. Empfehlenswert sind Melder in Fluren- und Treppenhäusern, sowie in Kinder- und Schlafzimmern zu installieren. Zusätzlich können im Keller bei einer Gasheizung spezielle Gaswächter installiert werden. Alle Melder können heutzutage über Funk verbunden werden und lösen gemeinsam aus, sobald ein Melder anspricht, erklärte Möbus.
Norbert Demel zeigte den Anwesenden unterschiedliche Rauchmeldermodelle. Der Infoabend fand im Rahmen des bundesweiten Rauchmeldertags statt. Neben den wichtigsten Informationen zu den kleinen Lebensrettern gab es auch hilfreiche Tipps zum richtigen Verhalten im Brandfall. Die Erläuterung der Ausbreitung des Rauches in einem Haus an Hand eines Modellgebäudes, sowie ein kleiner Rundgang durchs Gerätehaus rundeten den Abend ab. Weitere Informationen zum Thema Rauchmelder gibt es im Internet unter: www.rauchmelder-lebensretter.de.