Im Oktober 1960 schlug der damalige stellvertretende Ortsbrandmeister Fritz Dörr die Aufstellung einer Jugendfeuerwehr vor. Gleichzeitig gab er die Anregung zur Anschaffung eines Banners. Nachdem die Formalitäten und Versicherungsfragen geklärt waren, konnte am 8. November 1961 die Jugendfeuerwehr Trebur als 6. Jugendwehr im Kreis Groß Gerau gegründet worden.

10 Jugendliche bildeten nun den Feuerwehrnachwuchs:

Günther Conrad, Herbert Roth, Heinz Kraft, Heini Meinhard, Manfred Fischer, Norbert Kraft, Walter Bäuml, Rudi Reimer, Claus Paninka und Günter Lüdecke.

Auf Beschluß des Vorstandes sind die Jugendlichen beitragsfrei. Zum Jugendwart wurde Erich Giebe bestimmt, kurze Zeit später übernahm diese Aufgabe Heinrich Vöglin, der 10 Jahre lang ein erfolgreicher Ausbilder war. Zur Bannerweihe im Mai 1962 verkaufte die Jugendfeuerwehr bei der Einwohnerschaft die Festbändchen. Aus der Vereinskasse wurden sie mit Schiffchen und Uniformjacken eingekleidet. Zur praktischen Ausbildung schoben die jungen Wehrmänner einen Tragkraftspritzenanhänger auf die „Weed“ oder das Konsumgelände in der Herrngasse. Auch in der theoretischen Ausbildung mußte noch improvisiert werden, die Wohnung des Jugendwartes oder ein Schulsaal dienten als Unterrichtsraum.

Schon 1964 konnten 7 Jugendliche in die aktive Wehr übernommen werden. Mit dem neuen Gerätehaus in der Hauptstraße verbesserte sich nun die Übungs- und Unterrichtsgestaltung. Beim Kreisfeuerwehrtag 1965 in Trebur wurden erstmals Jugendwettkämpfe des Kreisverbandes ausgetragen und von der Jugendfeuerwehr Biebesheim gewonnen. Nachdem man nun „Wettkampfluft“ geschnuppert hatte, wurde der Nachwuchs mit der Wettkampfausrüstung ausgestattet, hierzu gehören Feuerwehrkombi, Koppel, festes Schuhwerk und Helm. Die Ausrüstung wurde bis 1977 aus der Vereinskasse finanziert. Im Januar 1968 wurden wieder vier Jugendliche zu aktiven Feuerwehrmännern befördert. Um das Angebot für unsere Jugend interessanter zu
gestalten, wurde Bastelwerkzeug angeschafft, Grillabende, Filmabende und Weihnachtsfeier wurden abgehalten. Die Eltern der Jugendlichen werden zu allen Veranstaltungen des Vereins eingeladen, wodurch sich ein sehr freundschaftliches Verhältnis entwickelte.

Das neue LF 8 diente nun auch der Jugendfeuerwehr zu Übungszwecken. Der Kerweplatz wurde als ideales Übungsgelände genutzt. 1970 hatte sich die Zahl der Jugendlichen auf 18 erhöht. Die Teilnahme an der Jugendsammelwoche verlief jeweils sehr erfolgreich, wodurch die Jugendkasse aufgebessert wurde. In der jährlich abgehaltenen Mitgliederversammlung wählen die Jugendlichen einen eigenen Jugendvortand. Ein besonderes Erlebnis waren die Jugendwettkämpfe an Pfingsten 1971 im Feriendorf Ober Seemen. Neuer Jugendwart wurde im März 1972 Hans Joachim Roth. Im gleichen Jahr wurde das 10 jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr gefeiert und dabei einen Wimpel an die Jugendlichen übergeben. Die Zahl der Jugendwehrmänner stieg 1973 auf 24. Bei den Wettkämpfen in Raunheim wurde ein guter 8. Platz belegt. Da der Kreisverband für jede teilnehmende Gruppe einen Sachpreis zur Verfügung stellte, durften wir jeweils wertvolle Gegenstände entgegennehmen. Fünf gut ausgebildete Kameraden wurden 1974 in die Einsatzabteilung übernommen. Der Verein kaufte ein Zelt, sodass bei den Wettkämpfen in Stockstadt nach einem Spießbratenessen an Ort und Stelle übernachtet wurde. Zu diesen Wettkämpfen traten wir erstmals mit zwei Gruppen an.

Zu einem Tag der offenen Tür im Herbst 1975, baute die Jugendfeuerwehr ein „Feuersicheres Haus“ und renovierte die alte Treburer Handdruckspritze von 1886. Der Gewerbeverein wurde jährlich beim Nikolausumzug unterstützt. Die seitherige Wettkampfübung mit der Tragkraftspritze und Schlauchstrecke verlegen, gehörte nun leider der Vergangenheit an. Bei der Einweihung des Treburer Stadions an Pfingsten 1977 wurde die neue Wettkampfübung vorgestellt. Die Wettkämpfe des Kreises wurden 1978 im Treburer Stadion ausgetragen, ebenso die Gemeindewettkämpfe um den Bürgermeisterpokal. Sieger wurde jeweils die Jugendfeuerwehr Hessenaue. Gerhard Demel wurde im April 1979 neuer Jugendwart. Nachdem die Gemeinde aus dem Obergeschoß des Gerätehauses ins neue Rathaus umgezogen war, stand für die Jugendarbeit ein schöner Raum zur Verfügung. Ein Planspiel mit Einsatzbeispielen wurde in den Wintermonaten aufgebaut. Das Zeltlager in Ober Seemen und am Oberwiesensee sowie das 40jährige Bestehen der Treburer Feuerwehr waren im Jahre 1980 besondere Ereignisse. Der Jugendwart mußte 1981 erstmals von Nachwuchssorgen berichten, da nur noch 11 Buben zur Jugendfeuerwehr gehörten.

Zum 20 jährigen Bestehen unserer Jugendfeuerwehr wurden die Kreiswettkämpfe 1982 mit 36 Gruppen in Trebur veranstaltet. Da das neue Gerätehaus in der Astheimerstraße alle notwendigen Räume enthielt, konnten nun auch Mädchen aufgenommen werden. Trotz der Nachwuchssorgen wechselten jährlich zwei Jugendliche in die Einsatzabteilung über. Die Teilnahme an Wettkämpfen war wegen Personalmangel zeitweise nicht möglich. Eine Jugendfeuerwehr aus Stuttgart stattete uns 1983 einen Besuch ab, was mit einem Grillfest am Oberwiesensee verbunden wurde. Für alle Jugendfeuerwehrmänner gab es einheitliche T-Shirts. Georg Jäger übernahm im April 1985 das Amt des Jugendwartes, zu diesem Zeitpunkt gehörten nur noch drei Jugendlichen der Wehr an. Eine Projektwoche der Mittelpunktschule kam da gerade zur rechten Zeit. Über 20 Schüler konnten sich mit dem Thema „Feuerwehr“ beschäftigen und so stieg die Zahl unserer Jugendlichen wieder auf zehn (davon ein Mädchen). Dieser Aufschwung war für den Verein Anlaß, ein neues Aufenthaltszelt zu beschaffen.

Sehr rege beteiligte sich unsere Jugend bei allen Vereinsveranstaltungen, Minigolfspielen und Schwimmbadbesuche bieten Abwechslung in der Jugendarbeit. Seit einigen Jahren wird von der Jugendfeuerwehr die Kriegsgräbersammlung durchgeführt. Zu Beginn des Jubiläumsjahres 1987 sammelten wir erstmals alte Weihnachtsbäume ein und verbrannten sie abends bei großem Feuerzauber auf dem Boltzplatz hinter der Kläranlage. Alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Jugendarbeit sind in unserer Feuerwehr gegeben, sodass wir die Hoffnung haben, dass in Zukunft noch mehr Mädchen und Jungen den Weg zur Treburer Jugendfeuerwehr finden werden.